Die Rezeption
– vornehmlich von Ausstellungen des Künstlers –
in der lokalen Presse
Eine Resonanz in den Medien (in diesem Fall der lokalen Presse) stellt sich naturgemäß ein,
wenn der Künstler durch eine Ausstellung seiner Werke die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam macht.
Soweit dokumentiert, lassen sich in den knapp vierzig Jahren zwischen 1976 und 2015 zweiunddreißig Ausstellungen im Umfeld von Waldshut-Tiengen ausmachen.
(Wahrscheinlich aber dürften es noch einige mehr gewesen sein, denn beispielsweise sind
Präsentationen in Stuttgart, Zurzach oder Blois nur am Rande erwähnt und hier nicht mitgezählt.)
Leider besteht keine Möglichkeit, die dabei jeweils präsentierten Werke hier erneut zusammenzustellen,
denn entweder existieren hierüber keine Listen (mehr), oder die Namen der in ihnen vermerkten Exponate
lassen sich im zugänglichen Teil des Gesamtwerkes nicht wiederfinden.
Dies muss allerdings nicht bedeuten, dass alle diese Bilder – ohne Dokumentation – veräußert wurden,
denn sie können die betreffenden Namen auch lediglich in der jeweiligen Ausstellung getragen haben, getreu dem Motto des Künstlers,
dass die beigegebenen Titel nie als etwas Endgültiges begriffen werden sollten.
Andererseits werden in den Presseberichten mitunter Bilder mit Namen und (leider sehr)
schlechten Abbildungen vorgestellt, die mit Sicherheit nicht unter den dokumentierten Werken zu finden sind
(so etwa "Potsdamer Platz", "180 km bis Luxor" oder "Das Forum").
Der Reigen der im Nachlass von FKH dokumentierten Ausstellungen begann anlässlich des Schwyzertages im Juni 1976,
als FKH – zusammen mit sechs weiteren Künstlern aus Tiengen – eine Ausstellung bestritt,
bei der in fünfundvierzig Geschäften des Städtchens insgesamt einhundertfünfzig Bilder ausgestellt wurden.
(Wie dem Artikel zu entnehmen ist, waren Gruppenausstellungen unter
FKHs Beteiligung in Zurzach, Tiengen und Blois vorangegangen.)
Es folgte am 30. Oktober 1976 eine Ausstellung FKHs mit zwanzig seiner Bilder in der Galerie Kunststudio in Waldshuts Kaiserstraße,
welche von dem inzwischen weit über die Region hinaus bekannten Original Armin Kipper geführt wurde:
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Die Akzeptanz dieser und weiterer Ausstellungen im Umfeld von Waldshut war freilich keinesfalls einhellig.
Die Eröffnung der Galerie in der Waldshuter Kaiserstraße Nr. 16 war jedenfalls für Dr. Armin Ayren, Schriftsteller und seinerzeit Lehrer
an einem Gymnasium in Waldshut, nicht nur Bestätigung des Umstandes, dass Galerien »von Mumpf über Albbruck bis Bernau« nunmehr »ins
Kraut schießen«, sondern zugleich Anlass, um auf die Distanz zwischen dem »wirklichen Künstler« und dem
alemannischen »Freizeitpinsler« zu verweisen, dessen – sich selbst gegenüber völlig kritikloses – Bemühen nicht etwa Kunst,
sondern nichts weiter als »Kunscht« hervorbringe.
Eine Woche darauf erschienen allerdings zwei Leserbriefe, die den ironisch-arroganten Verriss durch einen »Freizeit-Kritiker« als unfair,
verletzend und schulmeisterlich ablehnten.
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Im Herbst 1977 beging der von Ulrich C. Eipper gegründete Malkreis Tiengen sein zehnjähriges Bestehen mit einer Ausstellung
in der Kaplanei des Schlosses, die vom 8. bis 23. Oktober währte.
Neunundzwanzig Mitglieder und Ehemalige trugen mit rund hundert Werken zum Gelingen bei.
Die Vernissage am 8. Oktober gab FKH nicht nur Gelegenheit zu einer
humorvollen Ansprache an das Publikum, sondern auch zu einigen kritischen Worten in eigener Sache,
mit denen er sich gegen eine wiederholte »präjudizierende Wortwahl« wandte, die dem Maler abwertende Beweggründe für sein Tun unterstelle.
»Noch einige Worte in eigener Sache:
Wenn Sie, verehrte Gäste, jetzt gleich durch unsere Ausstellung gehen, dann werden Sie vielerlei verschiedenen Bildern begegnen.
Sie werden Bilder finden, die Sie ansprechen, Bilder, mit denen Sie sich vorstellen könnten zu leben.
Sie werden vielleicht aber auch Bilder finden, die Ihren eigenen Vorstellungen von dem, was Malerei sein sollte, nicht entsprechen,
die Ihren Unmut erregen. Möglicherweise auch Bilder, die Ihnen gleichgültig sind.
Wir vom Malkreis sind weder dem Humor noch der Kritik abgeneigt. Ja, wir möchten um Ihre Kritik bitten. Wer von uns gegen Kritik empfindlich wäre,
der hätte sich – bei dem oft etwas rauen Ton unserer Zusammenkünfte – kaum mehr als einige Wochen gehalten und hat es de facto auch nicht.
Den Maßstab, an unseren Bildern gemessen zu werden, den akzeptieren wir.
Es gibt aber noch andere Bemessungsgrundlagen, und ich sehe nicht ein, warum sie gerade in der Malerei immer wieder angewandt werden,
da sie doch wirklich mit dem der Öffentlichkeit vorgestellten Bild nichts zu tun haben:
Verdient nämlich der Maler sich und den seinen das Brot nur mit seiner künstlerischen Arbeit, dann ist er Maler.
Sieht er indessen sein Einkommen als Ingenieur, als Forst- oder Kaufmann, als Lehrerin, Hausfrau, gar als Rentner anderweitig gesichert,
dann wird der Bezeichnung Maler ein Attribut beigegeben. Wohlgemerkt: er sucht sich das nicht aus, seine Umwelt besteht darauf.
Er hat nur noch die Wahl, ob er "Sonntags-", Freizeit-" oder, wenn er Pech hat (und das hat der Maler meistens) "Hobby-Maler" sein möchte.
Die terminlichen Bezeichnungen wie "Sonntag" oder "Freizeit" mögen noch hingehen, wiewohl ja auch sie über die Qualität des Bildes nichts sagen
und dafür unerheblich sind. Höchstens dass der Sonntagsmaler heutzutage gehalten ist, naiv zu malen.
Eine andere, präjudizierende Wortwahl unterstellt dem Maler die Beweggründe seiner Tätigkeit. Frühere Zeiten unterstellten ihm dabei wenigstens noch Freude,
sie nannten den Künstler, der seine Kunst aus reiner Freude und Neigung betrieb, den Dilettanten.
Indessen: Die Zeiten der Freude sind vorbei, der Beruf hat auf der ganzen Linie gesiegt, und wir kennen leider den Dilettanten nur noch als einen Menschen,
der seine Wünsche nicht mit seinem Können in Einklang zu bringen vermag. Auch den Amateur, den Liebhaber,
hat man aus der Kunst verbannt und vornehmlich auf den Sportplatz geschickt.
Der Maler, der nicht allein von der Kunst lebt, was hilft’s ihm, er wird zum Hobby-Maler erklärt, zum nur Spielenden.
Das Hobby ist ein Steckenpferd, ein Spielzeug mithin und als solches ist es etwas durchaus Freundliches, Verbindliches,
aber auch zu nichts Verpflichtendes. Der Reiter, er reitet ja nicht wirklich, er tut nur so als ob,
und sein hölzernes Pferdchen verlangt von ihm weder reiterliche Fähigkeit noch Disziplin. Den großen Parcours darf er nicht betreten,
sollte ihn tunlichst auch ernsthaften Leuten überlassen.
Nun ist das Malen doch – ich nehme das für meine
Mit-Maler jedenfalls in Anspruch – eine durchaus ernste Tätigkeit.
Auch würde es niemandem einfallen, den nebenberuflichen Feuerwehrmann oder Rotkreuzhelfer, den freien Journalisten,
den sein Geld nicht nur mit Schreiben verdienenden Kunstkritiker, noch den ja ebenfalls nicht immer hauptberuflich tätigen Politiker,
ja nicht einmal den Sportler als "Hobby-Feuerwehrmann", "Hobby-Journalisten", "Hobby-Kritiker" oder "Hobby-Politiker" zu bezeichnen.
Wer das täte, würde sich ernsthaften Ärger einhandeln. Sie alle fühlen sich ihrer Arbeit verpflichtet und fassen sie nicht nur als Hobby,
als spielerischen, sich selbst genügenden Zeit-Vertreib auf.
Nur der Maler muss sich das – nicht einmal bös gemeinte – Attribut gefallen lassen, ein Hobby spielerisch zu reiten.
Dabei will er, wenn ihm sein Bemühen ernst ist, und das wollen wir hier voraussetzen, nur als Maler hinter seinen Bildern stehen,
und nicht gefragt werden, ob er sonntags oder montags malt. Nur gefragt werden, ob er gut oder schlecht malt.
Was also so sind wir vom Malkreis? Wir sind Dilettanten, indem unsere Freude der Malerei gehört. Wir sind Amateure,
deren Liebe nach dem Geruch von Terpentin und dem Anblick der sich füllenden Leinwand verlangt.
Unsere Beweggründe sind die gleichen und vielfältigen, die auch den Nur-Maler bewegen, ganz schlicht und einfach: Malen.
Freizeit-Maler, meine Damen und Herren, die sind wir nicht, denn wenn Broterwerb und Familie und Malen uns überhaupt noch Zeit lassen,
dann gehen wir in dieser Freizeit lieber einem Hobby nach.«
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Während die erste Ausstellung in Waldshut im Jahr 1976 nur eine Woche währte,
sollte die folgende, in der nun Zur Glocke genannten Galerie im Herbst 1979 gleich drei Wochen andauern.
FKH bestritt sie mit acht Ölbildern und neunzehn Aquarellen unter dem Titel »Gemaltes von Ort zu Ort«.
Die Bilder waren in den Jahren 1977–1979 entstanden und zeigten Landschaften am Hochrhein sowie in Frankreich und Jugoslawien:
Die Laudatio zur Eröffnung am 26. Oktober 1979 hielt Dr. Bernd Salfner:
»Wenn einer in einer Wiese sitzt, um die Landschaft um ihn herum auf die Leinwand zu bannen, so hat er an dieser Tätigkeit wahrscheinlich Freude.
Wenn zwei sich nebeneinander in eine Wiese setzen, um die Landschaft auf zwei Leinwände zu bannen, so werden sie wahrscheinlich Freunde.
Soviel zur Erklärung, dass ich hier vor Ihnen stehe.
Ich habe mir sagen lassen, es sei für einen Vernissagen-Festredner üblich und nützlich, Daten aus dem Werdegang des Künstlers zu berichten.
Dies fällt mir aus mehreren Gründen schwer.
Erstens bin ich ein Anhänger des Datenschutzes. Das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass ich als Neuling in der Waldshut-Tiengener Kunstszene
nur solche Anekdoten berichten könnte, die mir der Künstler selbst erzählt hat.
Ich glaube aber nicht, dass er sie mir erzählt hat, um sie hier von mir widerzuhören.
Zweitens ist Friedrich Hackländer den Freunden dieser Galerie ein alter Bekannter. Er hat vor etwa vier Jahren schon einmal hier ausgestellt und wurde damals,
wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß, exzellent eingeführt.
Nachdem ich nun diesen historischen Verzicht geleistet habe, beginnt sich der Boden unter meinen Füßen zu bewegen.
Um nicht auszugleiten, halte ich mich fest am Baum der Erkenntnis. Mein Lehrer Gerd Uhlenbruck
[ein deutscher Immunologe] hat über den Apfel vom Baum der Erkenntnis folgendes gesagt:
"Ein Kaufmann macht Kompott daraus und verdünnt es, ein Wissenschaftler analysiert ihn und pflanzt ihn ein, ein Künstler malt ihn, bevor er Wein aus ihm macht."
Ich glaube, Friedrich Hackländer käme bei der Frage, wofür er sich nun entscheiden sollte, sehr in Bedrängnis. Ich glaube, er bräuchte drei Äpfel:
Kaufmann ist er von Beruf, und wie mir scheint, mit Erfolg. Ein Mann mit Auslandserfahrung, den ein kräftiger Südwind mehr zufällig nach Tiengen verschlagen hat.
Die Neigung des Wissenschaftlers, sich Gedanken zu machen, sie zu analysieren und sprachlich zu formulieren, hat er mit Sicherheit,
wenn er sich wahrscheinlich auch die Bezeichnung "Professor Hackländer" nicht gefallen lassen würde. Die Neigung zum
Malen brauche ich hier ja nicht zu belegen.
Und dann war noch die Sache mit dem Wein – naja, Apfelwein muss es ja gerade nicht sein.
Vielleicht sollte ich aber noch einmal kurz auf das anfängliche Bild von der Wiese zurückkommen und, nachdem ich ja Beisitzer war,
etwas sagen über meine Empfindungen, was die Bilder dieses Malers betrifft. Für mich drücken diese Bilder Zufriedenheit aus mit der Natur,
mit der Schöpfung überhaupt. Es fällt ihm da nicht schwer, aus der Spontaneität seiner Empfindungen heraus inspiriert zu werden.
Was um ihn herum ist, ist ja in Ordnung, eigentlich nicht in Zweifel zu ziehen. Die Landschaft behält ihren Reiz sogar an Stellen,
die man im Allgemeinen eher hässlich findet. Ich glaube, dies macht seine Malerei so ungezwungen und lässt die Spontaneität auch im Bild sichtbar werden.
Ich möchte noch ein zweites hervorheben: FKH hat für mein Empfinden ein ungewöhnlich gutes Farbgefühl.
Das lässt sich schlecht beschreiben, ich möchte als Beispiel nennen das
Steinbruch-Bild.
Ich bin immer wieder fasziniert, wie schön diese chaotische Landschaft allein durch die Farbwahl wird.
Meine Empfindungen sind subjektiv, erheben keinerlei Anspruch auf Kritik der heutigen Kunst. Die Subjektivität soll durch die folgenden Reime unterstrichen werden:
Friedrich Hackländer
Verstünde er Kunst als Kritik an der Welt
So malte er Autozubehörteile,
An denen die Landschaft des Schwarzwalds zerschellt
Wie aus Glas. Er versuchte aus Langeweile,
Gedanken der Nacht zum Bild zu erheben,
Um damit Geträumtes bei Tag zu erleben.
Er hat dies nicht nötig! Vorausgesetzt nur
Man kann diese Welt als gelungen empfinden,
So genügt ein Blick in den Schoß der Natur,
Um all diese Bilder daraus zu entbinden.
Man sieht, die Geburt war farbig und froh,
ich wünsch' Dir von Herzen: mach weiter so!«
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Dass FKH vom Laudator ob seiner Akribie bei Analyse und Ausdruck gedanklich mit einem Professor geglichen wurde,
verführte die Berichterstattung des Südkuriers zur Annahme, es handele sich bei FKH
wohl tatsächlich um einen leibhaftigen Universitätslehrer.
Um dieses Missverständnis auszuräumen, sah FKH sich zu einer Klarstellung veranlasst.
Er tat dies natürlich in der von ihm bevorzugten Versform des Limericks:
Ein frustrierter Maler aus Tiengen
konnte nie einen Titel erringen.
In des S ü d k u r i e r s Spalten
hat er jetzt ihn erhalten
und kann sich als Professor verdingen.
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Bei der Eröffnung einer Herbstausstellung der ECOLE DE LA LOIRE,
die 1979 im Schloss von Blois, der Partnerstadt Waldshut-Tiengens abgehalten wurde, wurde FKH der Preis der Partnerschaft verliehen:
Im Juni 1980 zeigte FKH seine Werke in der Geschäftsstelle von Südkurier und Alb-Bote in Tiengen:
Ebenfalls im Jahr 1980, im nun dreizehnten Jahr seit Gründung des Malkreises Tiengen,
bestritten zwanzig seiner Mitglieder – unter ihnen selbstverständlich auch FKH – eine Ausstellung im Albbrucker Rathaus.
Die Rezension vermerkte, dass »die Handschrift des Lehrers und Malers Uli Eipper jetzt weniger zu spüren« sei.
Die Motive entstammten teils dem heimischen Umkreis, teils entstanden sie bei einem Aufenthalt in der Provence.
Im November 1980 druckte die Badische Zeitung Dr. Armin Ayrens selbstkritische Überlegungen
zu seinem Umgang mit den Künstlern der Region, die er anlässlich einer Ausstellungseröffnung des Kunstvereins Hochrhein im Bad Säckinger Trompeterschloss kundgab.
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Aus den 1980er-Jahren liegen noch mindestens zwei weitere Beiträge Dr. Ayrens vor, die seinerzeit ebenfalls die Badische Zeitung
vorstellte und die in diesem Zusammenhang nicht fehlen sollten.
Zum einen wird mit bissiger Kritik am »Kulturgetue« in der Provinz »Von schauerlichen Dingen« berichtet,
zum anderen unter dem Titel »Der Ausstellungsbericht« nicht minder beißend die Gratwanderung zwischen Kritik und Lob beschrieben,
die Zeitungsredakteure bei der Berichterstattung über die unentwegt und Allerorts abgehaltenen »Kunstausstellungen« auf sich zu nehmen haben
und als Ausweg empfohlen, »Möchtegern-Kunst« allein mit einem »Standard-Bericht« zu bedenken,
zu dessen Aufbau und Inhalt der Autor des Artikels sogleich hilfreiche Schablonen anbietet.
Eine weitere Ausstellung in Zusammenarbeit mit der ECOLE DE LA LOIRE wurde im Mai 1981 in Waldshut-Tiengens Partnerstadt Blois ausgerichtet.
Unter den neun Mitwirkenden des Malkreises Tiengen, die zum Gelingen mit neunundzwanzig Werken beitrugen, befand sich erneut FKH,
der anschließend in der lokalen Presse von der Begegnung zu schwärmen wusste.
Wie üblich beging der Malkreis Tiengen sein im Juni 1982 anstehendes Jubiläum – nunmehr das seines
fünfzehnjährigen Bestehens – mit einer umfänglichen Präsentation seines Schaffens.
Den einundzwanzig Ausstellern, die ihre insgesamt einhundertfünfzehn Werke auf die drei Stockwerke des Tiengener Gymnasiums verteilt hatten,
attestierte die Rezension ein hohes, über »Hobbymalerei hinausgehendes Niveau«. Na also.
Zum Jahreswechsel 1982/83 stellte FKH ein weiteres Mal in der Galerie
Zur Glocke aus.
Die fünfundzwanzig Werke, bei denen es sich hauptsächlich um Aquarelle handelte,
waren während der Jahre 1981 und 1982 in der Bretagne, der Provence und im Schwarzwald entstanden:
Mitte Januar 1985 beherbergte der Schlosskeller Tiengen für zehn Tage eine Ausstellung
von etwa einhundert Exponaten (in der Hauptsache Aquarellen), die FKH gemeinsam mit den beiden Neulingen
Josef ("Sepp") Briechle und Heinz Daniels bestritt:
Eine Kritikerin unter den Besuchern empfand freilich »leichtes Unbehagen [...] beim Anblick der vielen Rheintallandschaften,
die sich alle so verzweifelt ähnlich sehen«:
Im Sommer 1985 bot das Waldshuter Landratsamt den Rahmen einer Ausstellung namens »Lebens- und Arbeitsraum«,
bei der knapp vierzig Künstler aus dem Landkreis insgesamt siebzig Werke vorstellten. Namentliche Erwähnung fand auch FKHs Beitrag »Räderwerk«:
Gegen Ende des Jahres 1985 stellte die Allgemeine Ortskrankenkasse die Räume ihrer Vertretung in Tiengen
drei Künstlern des Malkreises zur Verfügung: Uli C. Eipper, Dr. Bernd Salfner und FKH präsentierten dort vierzehn ihrer Werke:
Zu einem Frühschoppen in die ausgediente Maschinenhalle der Tiengener Gipsmühle lud eine Vierergruppe des Malkreises Tiengen im Juli 1986 ein. Die aus Josef ("Sepp") Briechle, Dr. Bernd
Salfner, Heinz Daniels und FKH bestehende Gruppe nannte sich – abgeleitet von Maschinenpark der Mühle – SCHWUNGRAD
und hatte das Atelier, das ihnen nun mehr als ausreichend Platz zur Schaffung großformatiger Werke bieten würde, bereits 1985 bezogen:
Um diese Zeit dürfte auch die professionell anmutende Aufnahme (des Fotografen
Axel Bauer) entstanden sein,
das die vier Gründungsmitglieder der Gruppe SCHWUNGRAD in einem Arrangement am Kaffeetisch in der Halle der Gipsmühle zeigt:
Zum zwanzigjährigen Bestehen des Malkreises Tiengen stellten zweiundzwanzig seiner Mitglieder
im Frühjahr 1987 auf drei Etagen des Gymnasiums Tiengen einhundertzweiundzwanzig Bilder vor.
Die Werke der "Avantgarde" – mit Dr. Bernd Salfner, Dirk Haupt und FKH – waren sogleich im Erdgeschoss zu finden.
Im Gegensatz zu ihrem Verriss drei Jahre zuvor ist die Kritikerin nunmehr durchaus angetan von dem, was die Region
– verglichen mit der Schweiz – inzwischen zu bieten imstande ist:
Gelegentlich eines privaten Besuchs entstanden im Sommer 1988 einige Fotos in der Tiengener Gipsmühle, dem Atelier der Gruppe
SCHWUNGRAD, das wenige Jahre später einem Neubauprojekt weichen musste. Die Aufnahmen zeigen unter anderem Dr. Bernd Salfner (links) und FKH (Mitte) bei der Arbeit:
Eine Woche lang stellte FKH im Herbst 1988 unter dem Motto »Gesehenes und Gedachtes« erneut im Schlosskeller Tiengen aus;
die vierzehn großflächigen Exponate waren in den drei Jahren zuvor in der Maschinenhalle der Gipsmühle entstanden;
zudem gab es zwanzig Aquarelle aus den letzten Jahren seines Schaffens zu sehen:
Die Kunsthistorikerin Christa Simon aus Gießen sprach die Laudatio:
»FKH zeigt in dieser Ausstellung seine Arbeiten der letzten drei Jahre.
Im Vergleich zu früheren Arbeiten dieses Künstlers wird deutlich, welche Probleme der künstlerischen Gestaltung in diesem Zeitraum anstanden und bearbeitet wurden.
Die heute vorgestellten Bilder zeigen die Tendenz zu weitgehender Abstraktion gegenständlicher, hauptsächlich landschaftlicher Motive,
die Verwendung verschiedener Farbmaterialien und einen collageartigen Bildaufbau aus Fundstücken unterschiedlicher Art.
Neu ist bei ihnen auch die Verbindung von Malerei mit ihr artfremden Materialien, die auf dem Bild eine reliefähnliche Oberfläche
mit Licht und Schattenwirkung erzeugen. Das alles ist an den Bildern selbst abzulesen und deutet auf eine Phase des Experimentierens,
deren Ergebnisse heute zu betrachten sind.
Die äußeren Malbedingungen waren für FKH nicht nur in räumlicher Hinsicht besonders günstig.
Seine Zugehörigkeit zur Gruppe SCHWUNGRAD, in der fünf Maler unter einem Dach zusammenarbeiten,
jeder mit eigenständigem Konzept, aber auch mit der Bereitschaft zur Kommunikation, gab ihm, wie er selbst betont, viele wertvolle Impulse.
Wir müssen uns den Bildern, um die es hier geht, weiter zuwenden, wenn wir mehr von ihnen und ihrem Schöpfer, bzw. seiner Kunst, erfahren wollen.
Die Ausstellung steht unter dem Motto "Gesehenes und Gedachtes". Damit sind aber nur zwei Komponenten der Inspiration genannt,
die zu diesen Bildern führten. Auch Emotionen, Intuitionen und ein gutes Kompositionsempfinden sind sicher mit im Spiel, wenn es darum geht,
das Gesehene und Gedachte in ein optisches Äquivalent zu verwandeln.
Das Gesehene wird dabei oftmals so verändert, dass es dem Gedachten entspricht.
Es ist aber auch möglich, dass das Gedachte, durch emotionale Impulse, eine andere Färbung erhält.
Der schöpferische Vorgang braucht das Bewusste wie auch das Unbewusste.
Aus beiden Faktoren, in unterschiedlicher Gewichtung, entsteht ein Kunstwerk
[...]
So kann man zusammenfassend sagen, dass das Experimentieren mit den verschiedenen Stoffen – genannt seien nur: Jute, Nessel, Spanplatten, Gips, Putz,
Fliesenkleber, Seidenpapier und unterschiedliche Farbmaterialien – nicht nur im Selbstzweck endet,
sondern immer im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Gesehenem und Gedachtem steht.
Es führte zum geübten Umgang mit den bildnerischen Mitteln, wobei eine feine Sensibilität des Künstlers für das Zusammenpassen und Zusammenwirken
der Elemente zu beobachten ist. Für das Gelingen eines Bildes ist aber, wie wir wissen, das handwerkliche Können allein nicht genug.
Es geht dabei auch um die optimale Auswahl der Mittel für den gewollten Effekt bzw. die beabsichtigte Aussage.
Das gilt besonders für unseren Künstler, der für seine Arbeit ein so großes Repertoire an Möglichkeiten akzeptiert.
Die Qualität von Bildern misst sich an der Gestaltung dessen, was vom Künstler als Gesehenes und Gedachtes aufgenommen,
subjektiv verarbeitet und dann mit den, dem Thema adäquaten Mitteln in die entsprechende Form- und Farbstruktur gebracht wird.
Das ist FKH in seinen Bildern gelungen und dokumentiert am Stärksten seine künstlerische Qualität.
Dass der Eindruck, den die Bilder bei dichtem Nebeneinander erzeugen, trotz der Vielfalt ihrer Bauelemente ein einheitlicher ist, ist ein weiteres Kriterium.«
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Die Kritik der Badischen Zeitung zeigte sich insbesondere von den Aquarellen FKHs beeindruckt,
denn in ihnen vereinige sich »die Leichtigkeit der Pinselführung, die Zartheit der Pastelltöne und eine dezente Farbpalette
zu einer luftigen Landschaftsimpression voller Tiefe und Atmosphäre«:
Eine Kritik des Südkuriers würdigte nicht nur die im Schlosskeller ausgestellten Werke FKHs,
sondern rühmte die Ausstellungseröffnung zudem als ein fast »gesellschaftliches Ereignis«.
Obschon der zweite Vorname des Künstlers hier zweimal Karl lautet, besteht kein Zweifel an seiner Identität:
Dieselbe Kritikerin erläuterte wenige Tage später anhand einiger der ausgestellten Werke, wie bei FKH naturalistisch Gesehenes
– ergänzt um eigenes Gedachtes – zu Auflösung gegenständlicher Formen führe:
Zu seinem sechzigsten Geburtstag am 19. Juli 1990 erhielt FKH einen Kubus zum Geschenk, der von seinen damaligen vier
SCHWUNGRAD-Getreuen – Josef ("Sepp") Briechle, Heinz Daniels, Gisela Frenzel und Dr. Bernd Salfner – gestaltet war;
sie hatten den Würfel von neunundvierzig Zentimetern Seitenlänge intern in vier "Räume" aufgeteilt,
und ein jeder von ihnen, für einen dieser Bereiche zuständig, hatte ihn mit einem Kunstwerk en miniature ausgestattet.
Eine im Dezember 1992 im Tiengener Klettgaugymnasium eröffnete Ausstellung würdigte das fünfundzwanzigjährige
Bestehen des Eipper'schen Malkreises. Urheber der rund einhundert präsentierten Exponate waren zwar mehrheitlich »Eipperaner»,
also Schüler, die dem Stil ihres Lehrers verhaftet blieben, doch zeigten insbesondere die Mitglieder der Gruppe SCHWUNGRAD,
dass man sich überzeugend auch habe »enteippern« können.
Die Tiengener Ateliergemeinschaft SCHWUNGRAD, die inzwischen umgezogen und auf sieben Personen angewachsen war
(neben Gisela Frenzel, Dr. Bernd Salfner und FKH gehörten ihr nun Erwin Hollecker, Bernd Kramer, Reiner Oertel und Ruth Rüttinger an),
veranstaltete Ende 1994 einen Tag der offenen Tür in den Räumen ihres neuen Domizils, einer alten Schreinerei in Tiengens Weilheimer Straße:
Im September 1995 präsentierten zwanzig Kunstschaffende der Region im Schlosskeller zu Tiengen ihre Werke unter dem Titel
»Künstler für Afrika«. Der Erlös der Exponate, die zu moderaten Preisen angeboten wurden, floss in die Finanzierung von Entwicklungshilfeprojekten in Burkina Faso:
Im Oktober 1996 stellte FKH seine neuesten Werke in der Galerie des Lotto-Cafés in Hohentengens Hauptstraße aus,
darunter manche Werke mit geradezu »poetischen« Titeln:
Wie die im vorstehenden Artikel besonders hervorgehobene (aber kaum erkennbare) »vierteilige Serie«,
der »farbige Blickpunkt« dieser Ausstellung mit seiner »Verwandlung von fast Weiß
über zerstückeltes Bunt bis ins ausgewogene Dunkel« tatsächlich ausschaut, zeigt das folgende Farbfoto;
FKH nannte dieses mehr als drei Meter breite Werk »Transformation«:
Im Mai 1998 präsentierte FKH Bilder aus der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre, vornehmlich in Acryl,
im Öpfelbaum in Kadelburg unter dem Titel »Erfahrenes«:
Die nächste belegte Ausstellung eröffnete FKH offenbar erst knapp drei Jahre später;
im März 2001 zeigte er in der Galerie upArt von Waldshut, Bismarckstraße 2a, vor allem eine Reihe seiner Planetenbilder:
Angesichts des regen Interesses und Zuspruchs war es FKH im Anschluss an die Ausstellung
in der Galerie upArt ein Bedürfnis, den zahlreichen Besuchern seiner Ausstellung schriftlich zu danken:
Die nächsten beiden Ausstellungen – im April 2001 sowie im Januar 2002 – bestritt FKH gemeinsam mit weiteren Ausstellern erneut in Waldshuts
Galerie upArt:
Bereits im April 2002 folgte eine Ausstellung in der Albtalhalle von Immeneich (St. Blasien), an der FKH im Kreise weiterer Akteure teilnahm:
Aus Anlass des Schwyzertages 2002 entstand in Tiengen ein weiteres Mal eine »Schaufenster-Galerie«, an der FKH und achtzehn weitere Kunstschaffende beteiligt waren:
Edith Mauel-Beseler, Dirk Jahnke, Eberhard Rieber sowie FKH luden zur Vernissage ihrer Ausstellung »Kultur in der Region«
am 29. September 2002 ins Haus der Begegnung von Jestetten:
Im Sommer 2005 waren neunzehn Kunstschaffende aus Tiengen ein weiteres Mal an einer Ausstellung in den Schaufenstern der Innenstadt beteiligt;
selbstredend hatte auch FKH wieder daran seinen Anteil:
Das einhundertjährige Bestehen der Christuskirche in Tiengen bot im Mai 2006
den Rahmen zu einer Ausstellung unter dem Titel »Zwischen Himmel und Erde« im Bethaus selber,
an der – organisiert von Gisela Frenzel – die Tiengener »Urgesteine in Sachen Kunst«,
Josef ("Sepp") Briechle, Dr. Bernd Salfner und FKH ihre Werke beisteuerten:
FKHs Beitrag bestand aus zehn kleinformatigen, quadratischen Acrylbildern, die überwiegend in Blautönen gehalten waren:
Diese waren auf den Seitenwänden der Kirche drapiert (während den Mittelgang die Stahlskulpturen Briechles füllten
und den Altarraum zwei Engel Salfners aus geschreddertem Kunststoff zierten):
Im Oktober 2006 stellte FKH einmal mehr im Keller des Tiengener Schlosses aus; die vierzig Exponate standen unter dem Motto »Bilder vom Reisen«
und gaben Eindrücke aus Italien, Ägypten und Griechenland wieder, wobei vieles, wie der Künstler erläuterte, der eigenen Fantasie überlassen bleibe:
Die nächste Ausstellung folgte im Januar 2008 in der Galerie des Lotto-Cafés von Hohentengen:
Bei den erwähnten »zwölf Quadraten als Symbole für die Kästchen, die man beim Lottoschein ausfüllt« handelte es sich wohl um ein Arrangement wie dem folgenden:
Am 9. Juli 2008 gedachte FKH seines 1996 verstorbenen Freundes und Wegbegleiters Ulrich C. Eipper.
Den Rahmen hierzu bot eine Ausstellung mit Werken Eippers, die unter dem Titel »Vielerlei« im Keller des Tiengener Schlosses stattfand:
Zum Text der Gedächtnisrede für Ulrich C. Eipper
Der FÖRDERKREIS FÜR KIRCHENMUSIK veranstaltete im Juli 2011 eine Kunstausstellung zugunsten von Konzerten in der Versöhnungskirche Waldshut,
an der sich zweiunddreißig Kunstschaffende der Region, unter ihnen natürlich auch FKH, beteiligten.
Der Erlös wurde – wie bei der ersten Veranstaltung dieser Art sechs Jahre zuvor – zur Hälfte der Kirchenmusik gespendet.
Im Jahr 2011 führte der Landkreis Waldshut das bereits im Jahr 2009 begonnene (und von der Sparkasse Hochrhein als Exklusivsponsor unterstützte)
Kulturprojekt »Flagge zeigen« mit dem Hissen weiterer, künstlerisch gestalteter Fahnen entlang der Grenzen des Landkreises fort.
Unter diesen befand sich nun auch eine Flagge, die FKH gestaltet hatte und die am 8. August am Grenzübergang Dettighofen-Buchenloo gehisst wurde:
Gisela Frenzel, Dr. Bernd Salfner, Josef ("Sepp") Briechle und FKH starteten zur Vorbereitung des Luther-Jubiläums eine Veranstaltungsreihe,
die im Jahr 2015 unter dem Motto »Bild + Kirche« stand.
FKHs Beitrag, der letzte, den er zu seinen Lebzeiten zu einer Ausstellung beisteuern konnte, bestand aus zwei abstrahierten Landschaften...
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